Hast du dich schonmal gefragt, wie du ein schwarzes Tier zeichnest? Ich bekomme die Frage nach dem Zeichnen schwarzer Tiere häufig gestellt, denn es kann schwer vorstellbar sein, z. B. einen Schatten ins schwarze Fell zu zeichnen – wo doch Schwarz schon das Dunkelste ist, das es gibt… Doch eigentlich ist es gar nicht so schwierig, denn wie alle anderen Tiere weisen auch schwarze Tiere Unterschiede in den Tonwerten auf (wenn du mehr über Tonwerte erfahren möchtest, findest du hier den Blogartikel dazu) und sind demnach nie komplett schwarz – der Schlüssel ist eine gute Beleuchtung!
Mit diesen Tipps gelingt es dir, schwarze Tiere zu zeichnen
- Achte auf eine gut beleuchtete Zeichenvorlage.
- Ist das Tier zu wenig beleuchtet und somit zu dunkel, wirkt das Schwarz einfach schwarz und es sind keine Unterschiede in den Tonwerten zu sehen. Das führt dazu, dass Details und Dreidimensionalität verloren gehen und du keine Tiefe in deine Zeichnung bekommst.
- Ist das Tier zu stark beleuchtet, entstehen starke Kontraste zwischen Licht- und Schatten-Bereichen. Auch hier wird es dann schwierig, Details zu erkennen und Plastizität zu schaffen.
- Am besten ist die Beleuchtung im Freien ohne direkte Sonneneinstrahlung (z. B. im Schatten oder an einem bewölkten Tag).
- Ich baue meine Zeichnungen in Schichten auf, die aus Zeichnen, Verwischen und Radieren bestehen. Es gibt hierbei zwei Möglichkeiten, dunkle Stellen zu zeichnen:
- Du zeichnest dunkle Stellen direkt mutig dunkel, sodass du nicht mehr viele Schichten „obendrauf setzen“ musst.
- Du zeichnest vorsichtiger so viele Schichten, bis du die gewünschte Dunkelheit erreicht hast – was in Summe dann mehr Schichten sein werden als bei einem helleren Tier.
- Es ist Übungs- und Geschmackssache – beides ist völlig ok, probiere einfach aus, wie es dir am meisten Spaß macht.
- Verwende für dunkle Bereiche einen möglichst weichen Bleistift. Je weicher der Bleistift, desto einfacher ist es, sehr dunkle Stellen zu zeichnen, denn beim weichen Bleistift muss man nicht so viel Druck anwenden, man muss nicht so fest aufdrücken, um wirklich dunkel zu zeichnen. Je mehr du nämlich mit Druck versuchst, Dunkelheit zu erreichen, desto schneller ist das Papier gesättigt und desto schwerer wird es später, zu radieren und/oder weitere Schichten darauf aufzubauen.
- Nutze für hellere/beleuchtete Stellen einen härteren Bleistift und auch den Radiergummi, um insgesamt nicht zu dunkel zu werden.
- Glanzreflexe im Fell, in den Federn oder auf der Haut spielen eine große Rolle dabei, das schwarze Tier dreidimensional darzustellen – lass Glanzreflex-Stellen beim Zeichnen der verschiedenen (Fell-)Schichten bewusst großzügig hell, um nicht aus Versehen zu schnell zu dunkel zu werden. Auf helleren Grundlagen-Schichten ist es einfacher, z. B. mit dem Radiergummi helle Highlights zu setzen als auf dunkleren Schichten. Gleichzeitig ist es auch einfacher, am Ende noch etwas dunkler nachzuarbeiten, wenn Stellen dann doch zu hell sind, als etwas noch einmal deutlich aufhellen zu müssen, das zu dunkel geraten ist.
Beispielhaft siehst du hier meine Zeichnung von einem schwarzen Hund

Durch die gute Beleuchtung ist das schwarze Fell des Hundes aus verschiedenen helleren und dunkleren Tonwerten aufgebaut. Das gibt der Zeichnung Tiefe und Dreidimensionalität. Besonders die Glanzreflexe im Fell, die man am besten mit dem Radiergummi auf nicht ganz dunklen Grundlagenschichten einarbeitet, unterstützen die Lebendigkeit, die vom Auge und von der Schnauze ausgeht. Die ganz dunklen, schattigen Fellbereiche sind mit einem weichen Bleistift gezeichnet, um möglichst ohne viel Druck möglichst dunkel zeichnen zu können. Die Fellstrukturen in helleren Bereichen sind mit einem härteren Bleistift gezeichnet, um zu vermeiden, dass die Zeichnung insgesamt zu dunkel wird.
Fazit
Das Zeichnen schwarzer Tiere kann eine Herausforderung sein, doch mithilfe einer guten Beleuchtung gelingt es dir, Tiefe und Dreidimensionalität in deine Zeichnung zu bringen. Weiche und harte Bleistifte, Glanzreflexe und Schatten helfen dir dabei, Schwarz zum Leben zu erwecken. Probier es aus – mit ein wenig Übung wirst du tolle Ergebnisse erzielen!
Und wenn du dich fragst, wie du weiße Tiere zeichnest, dann findest du hier den Blogartikel.